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Samoa Rundreise

Irene Giger und Fabienne Camenzind

Unsere Südsee-Expertinnen, Irene Giger und Fabienne Camenzind, bereisten im Mai Samoa, ein tropisches Inselparadies im Herzen des Südpazifiks. Begeistert von der polynesischen Kultur, den herzlichen Menschen und eindrücklichen Naturwundern, kehrten sie zurück und teilen nun ihre ganz persönlichen Eindrücke.

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Samoa  Tropisch, traditionell, abenteuerlich

Endlich ist es soweit und wir reisen nach Samoa - ein Land im Herzen des Südpazifiks voller polynesischer Kultur, authentischer Menschen, mystischer Natur, Traumstränden und Naturwundern wie dem To Sua Ocean Trench oder den Alofaaga Blowholes.

 

AnreiseEin erster Einblick in die polynesische Kultur

Es geht los, Air New Zealand bringt uns pünktlich und zuverlässig in drei Stunden von Auckland nach Apia. Die täglichen Flugverbindungen nach Neuseeland (teilweise auch von/nach Christchurch) sind vor allem für die samoanischen Staatsangehörigen, die in Neuseeland wohnen, studieren, eine Ausbildung machen, arbeiten oder zwischenzeitlich leben, sehr wichtig. So ist auch unser Flugzeug voll mit samoanischen Familien, die nach Apia und auf die Inseln Samoas reisen, um ihre Familienangehörigen zu treffen, Feste zu feiern oder Urlaub zu machen. Wie familienorientiert und traditionell das samoanische Volk ist, das etwa 90 Prozent der Passagiere in unserem Flugzeug ausmacht, erleben wir schon während des Fluges. Aus unerklärlichen Gründen konnten wir nicht online einchecken und haben deshalb bei der Sitzplatzverteilung das Nachsehen. Wir sitzen in der Mitte einer Dreierreihe, links und rechts von uns jeweils ein waschechter Samoaner. Alle scheinen sich zu kennen, es wird wild und laut über die Sitzreihen hinweg diskutiert und gelacht. Die Kinder wechseln die Plätze, aus den dicken Klamotten werden samoanische leichte Wickelkleider, Hemden und Sulus, die Tante kommt zum Tratschen in die Reihe und der Opa bestellt noch einen Kaffee für die Oma fünf Reihen weiter hinten. Schon bei Ankunft sind wir platt von den vielen Eindrücken, aber das war noch gar nichts. Lächelnd

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Upolu - Apia und Umgebung

Am Flughafen Faleolo übernehmen wir nach einer herzlichen Begrüssung unseren Mietwagen und schaukeln gemütlich mit 35-50 km/h in Richtung der Hauptstadt Apia. Die Strassen sind schmal, die Ränder ziemlich zerfurcht und auf jedem Meter gibt es etwas zu sehen. Die vielen bunten Fales, die Menschen unterwegs, die Tiere, die vielen Kirchen und nicht zuletzt die Strassenschilder, die uns zu unserer ersten Unterkunft führen, erfordern höchste Aufmerksamkeit. Dazu kommt der krasse Klimawechsel vom neuseeländischen Herbst (kühl und meist trocken) zum samoanischen Herbst (immer noch heiss und wahnsinnig schwül!). Die Klimaanlage im Auto ist uns zwar ein Dorn im Auge, kommt uns aber gerade sehr gelegen, denn im Gegensatz zu den Einheimischen haben wir uns im Flugzeug nicht umgezogen.

Wir besuchen die beiden Inseln Upolu und Savai’i und haben klare Vorstellungen, welche Unterkünfte und vor allem welche Naturattraktionen wir sehen und erleben wollen. Dass man aber, wie immer in der Südsee, eine gewisse Toleranz und Geduld mitbringen muss, erfahren wir gleich am ersten Morgen. 

Eigentlich wollten wir das vielversprechend klingende Samoa Cultural Village besuchen, um uns noch mehr mit der Kultur, Tradition und dem Leben der Bevölkerung von Samoa vertraut zu machen. Doch leider erhalten wir zehn Minuten vor der Eröffnung der Attraktion die Nachricht, dass das Cultural Village aufgrund einer internen Schulung heute geschlossen bleibt. Jänu, was soll’s? Zeit für die erste Planänderung!

Wir fahren zum Museum von Robert Louis Stevenson - dem schottischen Schriftsteller, dem in Samoa ein schönes Museum in seinem eigenen ehemaligen Wohnhaus geschenkt wurde. Die Fahrt dorthin ist wunderschön, führt sie doch durch das hübsche Viertel Vailima oberhalb von Apia - wo übrigens auch einige Ausgewanderte aus der Schweiz wohnen. Da wir unerwartet Zeit haben, besuchen wir anschliessend die natürlichen Wasserrutschen des Papase’ea Sliding Rock. Ausser uns beiden ist dort noch eine samoanische Familie, die sich im Wasser vergnügt. Die Wasserfälle und die natürlichen Rutschen sind schön und friedlich, aber der Parkplatz ist sehr gross. Es ist kaum vorstellbar, wie überfüllt dieser idyllische Ort wäre, wenn ein Kreuzfahrtschiff anlegt. Wir schätzen es sehr, die Umgebung in Ruhe und auf individuelle Art mit einem Mietwagen erkunden zu können.

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Savai’i - Die unberührte Insel der Ruhe und Naturschönheit

Bereits am nächsten Tag geht es für uns mit der Morgenfähre nach Savai’i. Am Hafen herrscht ein buntes Treiben und es ist sehr unterhaltsam. Die Überfahrt auf die grösste Insel Samoas dauert etwas mehr als eine Stunde und die Fähre verkehrt mehrmals täglich. Die Lady Samoa III ist voll, wir ergattern uns Sitze draussen, beobachten das vielseitige Geschehen und geniessen die kurzweilige Überfahrt.

Auf Savai’i drehen die Uhren nochmals etwas langsamer, die Strassen scheinen noch schmaler und es herrscht eine ruhige Atmosphäre. Der Verkehr ist spärlich, und die Zivilisation scheint weit entfernt. Dafür werden wir mit einer Fülle an unberührter Natur und atemberaubenden Ausblicken belohnt. Wir erkunden die faszinierenden Lavafelder und die idyllischen Strände im Norden. Im Nordwesten verbringen wir eine Nacht in einem authentische Fale und tauchen in die schillernde Unterwasserwelt beim Schnorcheln im korallenreichen Meer ein.

Bei der Umrundung der Insel Savai’i am zweiten Tag kommen wir an den beindruckenden Alofaaga Blowholes vorbei. Faszinierend und unbeschreiblich diese Energie! Wieder haben wir das Glück, dieses Naturphänomen fast für uns allein zu haben. Nach einem kurzen Regenschauer besuchen wir die malerischen Afu Aau Falls, wo ausser uns niemand ist. Wir geniessen ein erfrischendes Bad im kühlen Becken unter den Wasserfällen und lauschen den Geräuschen des umliegenden Regenwaldes. Auf der Westseite und in der Nähe des Fährhafens von Savai’i wird uns die Schönheit des Riffs und der in Blautönen schimmernden Lagune, die die Insel umgeben, bewusst.

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Upolu - Insel der Entdeckungen und versteckten Juwelen

Zurück auf Upolu erkunden wir drei Tage lang den Süden und Südosten der Insel. Wir besuchen verschiedene Unterkünfte und natürlich auch beliebte Sehenswürdigkeiten wie den To Sua Ocean Trench (Badeloch) und den Lalomanu Beach. Dank wertvoller Tipps von freundlichen Einheimischen und Hotelbesitzern entdecken wir zudem einige versteckte Juwelen. Darunter die Insel Namua, wo man mit etwas Glück mit Schildkröten in ihrem natürlichen Lebensraum schwimmen kann.

Auch eine Fia Fia Show darf bei einem Besuch in Samoa nicht fehlen, zumal wir zu Beginn unserer Reise leider nicht an der Darbietung des Samoa Cultural Village teilnehmen konnten. Die Fia Fia Shows in den Resorts sind unterhaltsam und man bekommt einen guten, wenn auch touristischen Eindruck von der Geschichte und dem Alltag der Einheimischen. Obwohl wir authentische Aufführungen und Erzählungen bevorzugen, gehört für uns eine Fia Fia Night mit Feuertanz einfach zu einem Samoa-Besuch dazu.

Am letzten Tag fahren wir gemütlich durch das gebirgige Landesinnere und den Norden der Insel. Unser Rückflug nach Neuseeland findet am Nachmittag statt, so dass wir genügend Zeit haben, die Schönheit des Landesinneren und der Nordküste zu bewundern. Von Einheimischen erfahren wir, wo die beste Tankstelle bzw. die letzte Tankstelle vor der Mietwagenrückgabe am Flughafen ist. Da man Tankstellen in Samoa nicht wie Sand am Meer findet, sind wir sehr froh über solche wichtigen Hinweise. Nach einem unvergesslichen und erlebnisreichen Aufenthalt auf Samoa heisst es schliesslich Abschied nehmen. Mit einem herzlichen „Tofa soifua, Samoa!“ verabschieden wir uns von diesem Inselparadies, das uns unter anderem mit seiner Ursprünglichkeit und den beeindruckenden Naturschauspielen verzaubert hat.

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Unser Fazit – Entschleunigung im Inselparadies

Samoa ist ein faszinierendes, wenig besuchtes Reiseziel in der Südsee, das mit entspannter Atmosphäre und zurückhaltender Gastfreundschaft begeistert. Viele Reisende benötigen etwas Zeit, um sich an das warme, feuchte Klima zu gewöhnen. Im Vergleich zu den offenen und herzlichen Menschen auf den Cook Inseln oder in Fiji zeigt sich in Samoa eine subtile, einladende Gastfreundschaft, die tief in Tradition und Gemeinschaft verwurzelt ist. Familie und Zusammenhalt prägen das samoanische Leben, und viele Menschen leben einfach und bescheiden. Oft schlafen sie auf dem Boden, um der Hitze zu entkommen. Sonntage sind der Gemeinschaft gewidmet, mit Gottesdiensten und gemeinsamen Mahlzeiten.

Das Leben in Samoa verläuft gemächlicher als auf anderen Südseeinseln, und die berühmte „Samoa-Time“ fördert eine stressfreie Entschleunigung. Die Menschen sind stolz auf ihre Kultur und geben ungern zu, wenn etwas nicht nach Plan verläuft. Es ist hilfreich, über Reiseerfahrungen in weniger touristischen Regionen zu verfügen. Zudem ist viel Toleranz gefragt, nicht zuletzt, weil kurzfristige Programmänderungen keine Seltenheit sind.

Samoa ist der ideale Ort, um der Hektik des Alltags zu entfliehen, einen Gang runter zu schalten und dabei die beeindruckende Natur und das einfache, traditionsreiche Leben der «Locals» in vollen Zügen zu geniessen.

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